Aarewanderung 2020

1 Brugg – Wildegg (17.3 km)

Mit dem Zug über Zürich (gespenstische Lockdown Stille auf dem Bahnhof und in den Zügen) nach Brugg und dann gemütlich zu Fuss der Aare nach bis Wildegg. 

Das heutige Wanderziel wäre Aarau gewesen, weil aber auch sämtliche Toiletten und Restaurants im Lockdown sind und unsere Füsse glühen, beschliessen wir in Wildegg wieder nach Hause zu fahren. 

2 Wildegg – Aarau (21.8 km)

Beim zweiten Anlauf schaffen wir es nach Aarau. Die Wasserflaschen sind gefüllt und Müesliriegel haben wir ebenfalls genug.

3 Aarau – Olten (26.5 km)

Nach dem feinen Frühstück in einem Strassencafé in der Altstadt von Aarau geht unsere Wanderung weiter. Von weitem sehen wir immer wieder den Wasserdampf des Kernkraftwerk Gösgen. Biber- und Pfahlbauten sind am Weg zu entdecken und in Olten werden wir von hunderten farbiger Regenschirme empfangen, welche zum Glück heute unter tiefblauem Himmel hängen. 

4 Olten – Murgenthal (26.1 km)

Wie oft haben wir Aarburg schon vom Zug aus gesehen? Heute geht unsere Wanderung quer durch dieses schöne Städtchen und ein Abstecher hinauf zur Burg ist auch noch drin…

5 Murgenthal – Wangen (25.4 km)

Einmal im Leben ein Ticket von Uster nach Murgenthal lösen… 😉

Es lohnt sich! Der Wanderweg bis Wangen an der Aare ist sehr schön. Die überraschende Begegnung mit einem 2m langen, beinlosen Tier sitzt mir zwar heute noch in den Knochen.

6 Wangen – Solothurn (28.9 km)

Zum ersten Mal ist der Rucksack etwas schwerer, denn wir haben beschlossen, dass wir einige Tage durchwandern wollen. In Solothurn haben wir ein Hotelzimmer reserviert. Ich freue mich wieder einmal Solothurn zu besuchen, ist die Stadt doch über zwei Jahre lang mein Ausbildungsort zur Kindergartenlehrerin gewesen.

Nicht zu glauben, dass ich während meiner ganzen Ausbildungszeit nicht ein einziges Mal in der Verena Schlucht gewesen bin…!

7 Solothurn – Bühren (22.3 km)

Kunstgegenstände, der schöne Aarelauf, der Weissenstein als Kulisse und grosse, blühende Sonnenblumenfelder begleiten uns nach Bühren an der Aare.

8 Bühren – Aarberg (21.2 km)

Wir wandern dem alten Aarelauf nach, ein Auengebiet von nationaler Bedeutung. Ruhe pur!

9 Aarberg – Wohlen bei Bern (30.6 km)

Das heutige Ziel ist Bern. Die Wanderung ist herrlich – wie das Wetter. Kurz nach dem stillgelegten Atomkraftwerk mit gleichem Namen durchqueren wir das Flusskraftwerk Mühleberg, das erste grosse Flusskraftwerk im Kanton Bern und bei Betriebsaufnahme eines der modernsten Kraftwerke Europas. Weiter geht es durch schöne Wälder und entlang herrlichster Flusslandschaften. Kurz vor Wohlen bei Bern verfolgt uns eine schwarze Gewitterwolke. Sie entlädt sich zum Glück nicht, doch wir fahren trotzdem nach Hause, weil wir in Wohlen weder Hotel noch Restaurant finden.

Die erste Hälfte der Aare-Wanderung ist geschafft und nach den Sommerferien werden wir vom Aare-Ursprung am Grimsel die zweite Hälfte in Angriff nehmen. Wie werden die Sonnenblumenfelder dann aussehen?

10 Grimsel Hospiz – Handegg (18.7 km)

Wir verlassen wieder mit grossem Gepäck unser Zuhause und fahren über Luzern und Brünig auf den Grimsel. Hier beginnt der zweite Teil unserer Aare-Wanderung. Das Ziel ist Bern.

Die Grimsel-Staumauer wird renoviert. Schwindelerregend zuzusehen wie hier gearbeitet wird. Der Säumerweg nach Handegg ist sensationell. Wir wandern den Granitfelsen entlang und gehen über die steinerne Bogenbrücke. Auch die Hängebrücke bei Handegg überqueren wir. Spannend und unheimlich steil ist die Gelmerbahn bei Handegg! All das an einem einzigen Tag.

11 Handegg – Meiringen (30.3 km)

Im Natur Resort Hotel Handeck schlafen wir tief und fest. Das herrliche Nachtessen haben wir  verdient und das Frühstück geniessen wir, denn wir brauchen Kraft für die nächste Etappe nach Meiringen. Auf dem Weg entdecken wir einen Pass, von welchem wir noch nie gehört haben, und durchqueren die Aareschlucht von Ost nach West.

12 Meiringen – Giessbach (24.3 km)

Diese Etappe ist als wären wir 200 Jahre zurückversetzt worden. Wären da nicht die Militärjets, könnte man meinen, dass sich Ballenberg von Meiringen bis Brienz erstreckt. 

Ein Tag in Giessbach (10.8 km)

Unsere Füsse und Schultern brauchen eine Pause. Wir verlängern den Aufenthalt im Hotel Giessbach um eine Nacht und wollen nur ausruhen. Weil wir aber wir sind, können wir es nicht lassen und wandern nach dem sensationellen Frühstück den Giessbachfall hinauf und durch einen wunderschönen Wald zurück zum Hotel.

13 Giessbach – Interlaken (27 km)

Frühmorgens geht es weiter. Im noch kühlen Schatten wandern wir nach Iseltwald und dann durch Wälder Richtung Interlaken. Leider müssen wir immer wieder Umwege gehen um der Autobahn auszuweichen.

14 Neuhaus – Thun (33.4 km)

Ein wunderschöner, wenn auch gewaltiger Marsch nach Thun. Unterwegs lassen wir die Beatushöhlen rechts liegen. Wir haben sie ein Jahr zuvor  bereits besucht und bewundert. In Thun schaffen wir es, dank Schuhwechsel auf Flipflops, gerade noch zum Hotel. Dieser Teil der Aare-Wanderung ist wirklich anstrengend, doch auch einmalig schön und interessant.

15 Thun – Bern (39.1 km)

Ohne Frühstück, denn in Uttigen ist eine Züpfe und Kaffee versprochen, wandern wir um 7.00 Uhr los. Langsam meldet sich der Herbst. Es hat Nebel und ist recht frisch. Die Sonnenblumenfelder werden braun und die Blüten lassen ihre schweren Köpfe hängen. Fluss, Seen, Hügel, Bern Belpmoos, Dälhölzli und mit dem Marzilibähnli hinauf zum Bundeshaus. Mit glühenden Sohlen, heissen Köpfen und überglücklich, dass wir diese 390km gewagt haben fahren wir mit dem Zug wieder nach Hause.

Wohin geht die nächste Monsterwanderung?

Autor: sannasem

Kindergartenlehrerin und Fotografin

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